
Das „Klimakterium“ ist ein ganz besonderer Abschnitt im Leben einer jeden Frau in den „besten Jahren“. Doch trotzdem wird nicht gerne darüber gesprochen, das Tabu „Wechseljahre“ scheint immer noch weit verbreitet zu sein. Warum das so ist und warum wir das unbedingt ändern sollten, darum geht es in diesem Artikel:
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas sind eigentlich die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind der Übergang von der fruchtbaren zur unfruchtbaren Phase einer Frau. Dies ist ein langsam fortschreitender Prozess, der sich in der Regel in 4 Abschnitte gliedert und von unterschiedlichen Beschwerden begleitet werden kann. Während dieser Zeit stellt sich die Hormonproduktion komplett um. Die Dauer variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Achterbahnfahrt der Hormone
Das, was nach einem vollkommen natürlichen, selbstverständlichen Veränderungsprozess klingt, entpuppt sich manchmal als eine physische und/oder psychische Herausforderung. Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders: Für einige ist es wie eine zweite Pubertät, eine Achterbahnfahrt der Hormone. Andere haben keine oder kaum Beschwerden und fühlen sich wohl in ihrer Haut.
Die 4 Phasen der Wechseljahre
Die 4 Phasen der Wechseljahre können mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Manche Frauen scheinen sich dessen jedoch nicht bewusst zu sein und assoziieren die Wechseljahre ausschließlich mit der Phase der „Menopause“, also dem vollständigen Ausbleiben der Regelblutung. Sie sind oft überrascht, wenn sich schon viele Jahre vorher verschiedene Beschwerden bei ihnen einstellen:
1. Phase: Prämenopause
Die Prämenopause ist die frühe Phase der Wechseljahre, die mit ersten leichten Beschwerden und Zyklusunregelmäßigkeiten einhergehen kann. Sie beginnt ca. ab dem 40. Lebensjahr.
2. Phase: Perimenopause
Nach der Prämenopause folgt die Perimenopause. Sie ist vor allem durch hormonelle Schwankungen gekennzeichnet. In dieser Zeit können sich zunehmend typische Wechseljahresbeschwerden wie z. B. unregelmäßige Monatsblutungen, Schlafstörungen, Gewichtsveränderungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Hitzewallungen oder auch psychische Beschwerden einstellen.
3. Phase: Menopause

Ungefähr zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr setzt schließlich die Menopause ein. Dies ist der Zeitpunkt der letzten Menstruation. Die Tatsache, von nun an keine Kinder mehr bekommen zu können, kann für einige Frauen psychisch sehr belastend sein. Für andere ist das Einsetzen der Menopause eher ein Grund zur Freude, da sie sich von der monatlichen Menstruation, die oft mit erheblichen Beschwerden und Einschränkungen verbunden ist, befreit fühlen.
4. Phase: Postmenopause
12 Monate nach der letzten Regelblutung beginnt die Postmenopause. Der Hormonhaushalt kommt langsam zur Ruhe und die typischen Wechseljahresbeschwerden lassen allmählich nach. Dennoch kann es weiterhin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Veränderungen kommen.
Tabu „Wechseljahre“…? – Wir sitzen alle im selben Boot!
Dass das Tabu Wechseljahre trotz unserer multimedialen, informationsüberfluteten Welt allgegenwärtig ist, wurde mir besonders bewusst, als ich vor einigen Jahren selbst damit konfrontiert wurde.
Das Klimakterium wird unter den Tisch gekehrt
Ich hätte mich gerne persönlich mit anderen Betroffenen ausgetauscht. Aber leider wird das Klimakterium immer noch oft unter den Tisch gekehrt. Auch in meinem Umfeld war die Bereitschaft, offen über dieses Thema zu sprechen, nicht sehr ausgeprägt. Aber sagt man nicht gerade uns Frauen eine hohe Kommunikationsbereitschaft nach? Jedes Wehwehchen und Problemchen wird mitgeteilt und selbst sehr persönliche Details – angefangen von der Geburt der eigenen Kinder bis hin zu anderen intimen Problemen – bilden da oft keine Ausnahme. Nur für das Thema Wechseljahre scheint das nicht zu gelten, dabei sitzen wir früher oder später alle im selben Boot.
Viele Frauen mit Wechseljahresbeschwerden fühlen sich allein gelassen
Die Recherchen, die ich für diesen Bericht in verschiedenen Online-Foren und Social-Media-Gruppen durchgeführt habe, haben mir jedoch gezeigt, dass ich keineswegs ein Einzelfall bin. Offensichtlich fühlen sich viele Frauen mit ihren Wechseljahresbeschwerden allein gelassen und nicht richtig informiert. Daran ändern manchmal auch Arztbesuche nichts. Viele Betroffene stehen einer Hormonersatztherapie negativ gegenüber und auch eine pflanzliche Hormontherapie kann Risiken bergen. In den Medien stößt man auf viele unterschiedliche, zum Teil widersprüchliche oder gar falsche Informationen, die zusätzlich verunsichern. Die Ratlosigkeit ist groß!
Tabu Wechseljahre! – Die Frage nach dem „Warum“?
Schluss mit dem Tabu „Wechseljahre“
FAZIT
Die Wechseljahre sind ein wichtiger Lebensabschnitt für uns Frauen in den besten Jahren. Sie bringen viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Doch die Stigmatisierung und Unsicherheit, die damit verbunden sind, führen dazu, dass wir dieses Thema verdrängen und nicht offen darüber sprechen. Doch nur durch offene Kommunikation können wir aufklären, das Verständnis und die Akzeptanz für die Wechseljahre in der Gesellschaft verbessern und so anderen betroffenen Frauen helfen, diese Lebensphase leichter zu bewältigen.
Meine Bitte an euch:
Bitte kehrt das Tabu Wechseljahre nicht länger unter den Teppich! Sprecht offen mit euren Freundinnen, eurer Familie, euren Bekannten oder Kolleginnen etc. darüber. Erzählt ihnen von euren Erfahrungen oder tauscht euch in Foren oder Gesprächskreisen darüber aus! Die Zeiten des Versteckspiels sind vorbei. In der heutigen Zeit sind Frauen in und nach den Wechseljahren alles andere als alt, sie stehen in der Blüte ihres Lebens, sind junggeblieben und stecken voller Power und Lebensfreude.
Wie sieht es denn bei euch aus, sprecht ihr offen über eure Wechseljahre oder ist dies ein Tabuthema? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Schreibt mir gerne eure Meinung, ich freue mich immer über eure netten Kommentare!
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg auf eurem neuen, hoffentlich tabuärmeren, Lebensweg!
Herzlichst
Eure Birgit
Liebe Birgit,
danke dafür, dass du dich für die Enttabuisierung der Wechseljahre einsetzt. Dieses Weiterreichen des Schweigens müssen wir echt durchbrechen. Damit kommende Generationen von Frauen nicht mehr so unvorbereitet da rein rennen uns sich über alle diese merkwürdigen Symptome wundern und sie nicht zuordnen können.
Liebe Grüße
Liebe Angela, vielen herzlichen Dank für Dein positives Feedback. Es ist für mich eine Herzensangelegenheit mich für dieses Thema einzusetzen. Ich werde zukünftig sicherlich noch weitere Artikel hierzu schreiben. Das Totschweigen der Wechseljahre passt einfach nicht mehr in unsere moderne Zeit, wir müssen offen darüber reden! Dir alles Gute! Herzlichst Birgit